Kindererziehung im Zeitalter der KI

Catherine Dietrich @ EPFL Extension School · 15 Minuten

Wie man mit Kindern über künstliche Intelligenz spricht.

Die ‘schöne neue Welt’ unserer Kinder

Kinder von heute sind absolute Profis, wenn es um die Bedienung von Geräten wie iPads, Smartphones und digitalen Assistenten geht. Schon Drei- und Vierjährige wissen, wie man per Fingerwischen auf einem Smartphone navigiert oder Amazons Alexa1 befiehlt, ein Lied aus “Frozen”2 abzuspielen.

Die Art und Weise, wie Kinder in ihren ersten Lebensjahren mit Technologie umgehen und wie wir sie dabei unterstützen, hat einen grossen Einfluss auf ihre zukünftige Entwicklung. Jedoch eines ist klar: Ihre Lebenserfahrungen und Berufsmöglichkeiten werden sich stark von denen früherer Generationen unterscheiden. Was grösstenteils natürlich auf all die neuen Technologien zurückzuführen ist, die sie tagtäglich umgeben.

Künstliche Intelligenz (KI) wird für die Zukunft der Kinder von heute die einflussreichste Technologie sein. Dabei wird die KI eine viel tiefgreifendere Auswirkungen auf sie haben, als dies die Computer- oder Internetrevolution auf ihre Eltern hatte. Bereits heutzutage sind Kinder tagtäglich von mehreren KI-Systemen umgeben, welche beeinflussen, was sie sehen, wie sie kommunizieren, welche Videos sie sich ansehen und wie sie lernen.

Kinder stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, KI sowohl zu nutzen als auch von ihr benutzt zu werden. Und weil sie in ihren ersten Entwicklungsjahren extrem beeinflussbar sind, macht es sie für die Gefahren von böswillig oder verantwortungslos eingesetzter KI besonders anfällig.

Schon heute ist KI nahtlos in alle anderen Technologien integriert, die sie in der Welt um sich herum sehen: Auf dem Tablet3 im Wohnzimmer, im Auto, wenn Mama oder Papa das Navi oder Google Maps4 benutzen und natürlich auch, wenn sie direkt mit Alexa oder Siri sprechen. Ohne es zu realisieren, KI ist ein ständiger Bestandteil ihres ganz normalen Alltags.

Es ist somit verständlich, dass Kinder die Anwesenheit von KI einfach als einen weiteren natürlichen Teil ihrer Umwelt akzeptieren. Und es ist genau hier, wo die Grenze zwischen Realität und KI zu verschwinden droht.

Kindererziehung in einer von KI geprägten Welt

Schon immer mussten sich Eltern vielen Herausforderungen stellen, wenn es darum ging, ihre Kinder sicher und verantwortungsvoll zu erziehen. Die allgegenwärtige Präsenz und Verfügbarkeit von KI in unserem heutigen Alltag wird einen grossen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben, und Eltern müssen wissen, wie sie damit umgehen sollten. Als Eltern stehen wir vor der Herausforderung, unsere Kinder auf etwas vorzubereiten, das wir selbst nicht erlebt haben als wir jung waren. Dieser Gedanke kann für viele beunruhigend sein.

Um Regierungen und Unternehmen dabei zu helfen die Bedürfnisse von Kindern zu berücksichtigen, hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) im Jahr 2020 einen neuen Leitfaden herausgegeben.5 Dieser Leitfaden umfasst vier zentrale Themengebiete: Datenschutz, Sicherheit, Fairness und Erklärbarkeit. Das Ziel besteht dabei darin, Kinder vor potenziellen Schäden durch KI zu schützen und gleichzeitig die Entwicklung von KI-Systemen zu fördern, welche einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit und Entwicklung haben.

Diese Richtlinien dienen als Unterstützung. Dennoch liegt es an den Eltern, dafür zu sorgen, dass sie tatsächlich richtig umgesetzt werden. Nur so können Kinder während dem Heranwachsen lernen, sicher mit dieser neuen KI-Technologie umzugehen und sie somit für sich selber entdecken. Wenn wir unseren Kindern das Thema der KI so beibringen, dass sie es verstehen können, dann ermöglichen wir es ihnen, sich auf diese neue Technologie vorzubereiten, um von den neuen Vorteilen und Chancen profitieren zu können.

Damit dies gelingt, müssen wir geeignete Wege finden, um mit unseren Kindern über Technologie zu sprechen. Wir müssen ihnen die Zusammenhänge erklären und ihnen das entsprechende Vokabular mit auf den Weg geben, damit sie KI verstehen, uneingeschränkt darüber sprechen und in ihrem Alltag damit umgehen können. Kinder müssen zur sicheren Nutzung von KI ein gewisses Mass an Grundkenntnisse haben, um die möglichen Folgen und Einflüsse verstehen zu können. Das stärkt sie und gibt ihnen das Selbstvertrauen, in der Zukunft eigenständige Entscheidungen in Bezug auf diese Technologie zu treffen.

Mit diesem Grundwissen in der Hand, können Kinder anhand von Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben ebenfalls damit beginnen, sich mit den ethischen Aspekten von KI auseinanderzusetzen. Sie können anfangen, sich mit Fragen rund um die Privatsphäre, die Überwachung ihres Verhaltens, fehlende Kontrolle und ein mögliches Suchtpotenzial auseinander zu setzen. Kinder sind anfälliger für all diese Risiken und indem wir ihnen diesbezügliche Kompetenzen vermitteln, können wir ihnen helfen, sich potenziell ungesunde Gewohnheiten gar nicht erst anzueignen.

Vielleicht einer der wichtigsten Aspekte ist in dieser Hinsicht, dass die Kinder schnell genug verstehen, dass sie schon bald selber die Hüter dieser neuen Technologie sein werden. Diese KI-Welt wird ihnen gehören und sie wird nur so gut sein wie die Menschen, die zu ihrer Entwicklung beigetragen haben.


Nur wo sollen wir, für die diese KI-Welt noch ebenso neu und unbekannt ist, überhaupt erst mit dem Erziehen anfangen? Als Eltern und Erziehungsberechtigte haben wir bereits jetzt grosse Mühe, unseren Kindern beizubringen nur beschränkte kurze Zeit vor dem Bildschirm oder dem Smartphone zu verbringen; etwas, dass auch vielen von uns Erwachsenen sehr schwer fällt.

Wenn wir bereits heute nicht in der Lage sind, unsere Geräte für ein paar Stunden am Tag aus der Hand zu legen, welche Chance haben wir dann in der Zukunft weitaus intelligenteren und fesselnderen Technologien zu widerstehen? Wie bringen wir Kindern bei diese Technologien nicht zu missbrauchen? Sei es indem sie die KI verwenden um ihre Hausaufgaben für sie zu erledigen oder die elterliche Kontrolle zu umgehen? Und was wenn die KI für sie eine massgeschneiderte, faszinierende digitale Welt erstellt von der sie sich nicht mehr loslösen können? Werden sie die alltägliche Realität, mit all ihren Banalitäten und wunderbaren Dingen noch zu schätzen wissen, wenn sie nur einen Klick von einer KI-“verbesserten” Welt entfernt sind?

Im Hinblick auf die Entwicklung unserer Kinder birgt KI ein unglaubliches Potenzial. Das Problem ist aber, dass diese neue Welt auch für uns Eltern Neuland ist. Wir müssen deshalb vorsichtig vorwärts gehen und schauen, dass wir und unsere Kinder richtig informiert sind. KI hat das Potenzial, die Fähigkeiten unserer Kinder auf eine nie da gewesene Weise zu fördern. Wir als Eltern müssen ihnen dabei helfen, sodass sie alle anstehenden Herausforderungen selber meistern können.

KI zu Hause und in unserem Leben

Die persönlichen Assistenten Alexa von Amazon und Siri von Apple sind Paradebeispiele für das, was wir “personifizierte Technologien” nennen, und haben schon längst Einzug in unsere Haushalte gehalten. Dabei handelt es sich um eine besonders zugängliche Form von KI, mit der viele Kinder täglich interagieren.

Eine kurze verbale Frage genügt - “Alexa, wie funktioniert ein Kühlschrank?” - “Siri, Wie sagt man auf Französisch Flamingo?” - und schon gibt einem eine digitale Stimme die Antwort. Auch zum Abspielen von Musik während dem gemeinsamen Abendessen oder zum Vorlesen von Rezepten beim Kochen ist solch ein Service überaus praktisch.

Es stellt sich jedoch die Frage, inwiefern sich diese Technologie auf die Entwicklung unserer Kinder auswirken wird, wenn sie sich nahezu jeden Wunsch erfüllen lassen können, indem sie einfach kurz dem Gerät einen Sprachbefehl geben. Inwiefern wird sich dieses Verhalten auch auf die Interaktion mit anderen Menschen auswirken? Sollten wir uns als Eltern darüber Sorgen machen, da wir noch nicht genau wissen inwiefern sich solche virtuellen Assistenten langfristigen auf das Verhalten und die Entwicklung unserer Kinder auswirken werden?

Wird es für diese Kinder zur Gewohnheit werden, Befehle zu schreien und dafür ausschliesslich positive Rückmeldungen zu erhalten? Werden sie trotzdem lernen, wie man höflich und rücksichtsvoll kommuniziert? Oder werden sie sich dadurch unhöfliche Umgangsformen aneignen?

Rachel Severson, eine Kinderpsychologin an der University of Montana, hat den Umgang von Kindern mit intelligenten Technologien studiert und herausgefunden, dass Kinder solche personifizierten Technologien, wie z.B. Alexa oder Siri, irgendwo zwischen lebendigen und leblosen Objekten einordnen.

Es gibt zahlreiche Anekdoten von kleinen Kindern, die denken, dass sich eine kleine Person im Inneren des Geräts befindet, oder dass eine Person am anderen Ende der Leitung sitzt; so ähnlich wie bei einem Telefon”, erklärt Severson. “Das zeigt, dass Kinder aktiv versuchen, herauszufinden, wo diese Geräte einzuordnen sind – sind sie lebendig oder nicht? Ist da eine echte Person darin?

Wenn Kinder also denken, dass Alexa eine wirklich Person ist, sollten sie dann nicht eher freundlich zu ihr sein? Wie sollten Erwachsene, unter der ständigen Beobachtung ihrer Kinder, als gutes Vorbild im Umgang mit Alexa vorangehen? Sind wir selber eigentlich freundlich zu ihr? Sagen wir bitte? Wenn Kinder nicht in der Lage sind, zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden, wie können wir dann von ihnen erwarten, dass sie zu Menschen höflicher sind als zu Maschinen?


In diesem Zusammenhang fragte ich meine siebenjährige Tochter neulich als wir in der Küche Musik hörten: “Was denkst du was Alexa ist?” Ohne auch nur einen Moment zu zögern, antwortete sie: “Sie ist ein Roboter.

Ihre vierjährige Schwester, die am Küchentisch sass und mit Knete spielte, sagte daraufhin ganz erstaunt: “In diesem winzigen Ding steckt ein ROBOTER drin? Wie passt der da rein?

Und so fing das Gespräch darüber an, wie Alexa funktioniert.

Ich sagte: “Darin steckt ein sehr schlaues Aufzeichnungsgerät, das das was du sagst, über das Internet an einen ‘Riesencomputer’ sendet, der dann auf deine Frage antwortet.

Meine siebenjährige Tochter antwortete: “Aber wie funktioniert das so schnell?

Ich antwortete leicht nervös: “Das funktioniert genauso, wie bei den Emojis, die wir an Omas Handy schicken, und die sofort bei ihr ankommen, obwohl sie ganz weit weg ist. Über das Internet geht das blitzschnell; viel schneller als wir Menschen uns bewegen können.

Ich hielt den Atem an und dachte: “Na toll, ich habe ein technologisches Beispiel verwendet, um Technologie zu erklären.” Ob meine Antwort auf ihre Frage wohl verständlich für sie war?

Meine siebenjährige Tochter antwortete: “Ach so! Okay.

Meine Vierjährige sagte daraufhin: “Kann ich bitte die Plätzchenform haben?

Mit diesen einfachen, altersgerechten Antworten war das Gespräch beendet. Ich atmete erleichtert auf und wir fuhren mit dem Backen unserer Kneteplätzchen fort. Trotzdem kam ich nicht umhin, mich zu fragen, ob ich es richtig erklärt hatte, oder ob ich sie angesichts ihres Alters überhaupt hätte fragen sollen.

Studien zeigen, dass es die Fähigkeiten von Kindern zur Problemlösung und zu kritischem Denken anregt, wenn sie sich mit technischen Konzepten auseinandersetzen, und dass ihnen dies später im Leben beim Erlernen von technologischen Kenntnissen helfen kann. Daraus schliesse ich, dass jedes Gespräch mit Kindern zum Thema Technik besser ist als gar keines.

Gespräche, die es Kindern ermöglichen Fragen zu stellen, helfen ihrer kognitiven Entwicklung und sorgen dafür, dass sie in der Zukunft weiterhin den Rat ihrer Eltern suchen, wenn es um das Thema Technik geht. KI wird eine immer grössere Rolle in unserem Leben spielen, daher bezweifle ich, dass dies das letzte Gespräch war, das wir über dieses Thema geführt haben. Es war ein erster Anfang und darüber bin ich sehr froh.

Erwachsene verhalten sich oft selbstgefällig oder unsicher, wenn es darum geht, unseren Kindern derartige Konzepte zu erklären. Wenn diese KI-Technologien immer intelligenter werden, sollten wir dann vielleicht die Erklärungen wie sie funktionieren den Maschinen selbst überlassen?

Nach dem Gespräch mit meinen Kindern kam mir ein weiterer Gedanke: Ich hätte das Gerät einfach selbst fragen können. Denn wenn ich gefragt hätte: “Alexa, wie funktionierst du?”, hätte Alexa geantwortet: “Viele Leute haben hart gearbeitet, um mir etwas beizubringen, und ich lerne immer noch dazu.

Ich weiss das, weil ich es später am selben Tag ausprobiert habe.

Das ist eine durchaus gute Antwort, um in einem kurzen, einfachen Satz zu erklären, wie maschinelles Lernen funktioniert. Aber im Kontext unseres Gesprächs wäre diese Antwort nicht zufriedenstellend gewesen. Ich habe vielleicht nicht die gleiche Expertise oder das gleiche Wissen wie die Maschine, aber ich konnte meinen Töchtern ein Beispiel aus dem realen Leben geben, in einem Kontext von dem ich wusste, dass er für sie nachvollziehbar war. Und das ist etwas, was Maschinen nicht können. Noch nicht.

Einen offenen Dialog führen

Kathy Hirsh-Pasek, Präsidentin der Internationalen Gesellschaft der Studien zu Kleinkindern, warnt, dass Systeme wie Alexa nicht ausgereift genug sind, um Kinder zu verstehen und niemals als Ersatz für menschliche Interaktion verwendet werden sollten.

Für die Entwicklung von kleinen Kindern ist menschliche Kommunikation unabdingbar und wir dürfen nicht zulassen, dass etwas dazwischen kommt”, erklärt sie. “Wenn Eltern ihren Kindern aus richtigen Büchern vorlesen, machen sie beim Umblättern der Seiten vielleicht eine Pause und erzählen zum Beispiel davon, wie sie selber einmal im Zoo einen Affen gesehen haben. Studien zeigen, dass gemeinsame Gespräche mit Kindern die beste Methode sind, um ihnen etwas beizubringen.

Unsere Erklärungen mögen nicht perfekt sein, aber es ist wichtig, dass wir diese immer wieder teilen, damit es zwischen uns und unseren Kindern zu einem dauerhaften Austausch kommt. Kinder müssen verstehen, dass sich KI zwar scheinbar nahtlos in ihr Leben einfügt, es aber einen sehr grossen Unterschied zwischen der physischen und der virtuellen Welt gibt.

Wenn wir dies im Hinterkopf behalten und uns an den UNICEF-Richtlinien orientieren, können wir geeignete Wege finden, um mit unseren Kindern über das Thema KI zu sprechen.

KI-Toolkit für Eltern6

Die Sicherheit der Kinder hat höchste Priorität (Sicherheit und Datenschutz)

An erster Stelle steht eindeutig die Sicherheit unserer Kinder. Der technologische Fortschritt und die Art und Weise, wie unsere Kinder damit umgehen, stellt Eltern vor eine Reihe neuer Fragen und Herausforderungen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es auf der Welt Menschen gibt, die mit bösen Absichten die KI-Technologien missbrauchen werden, um andere Menschen auszunutzen.

Um zwei Beispiele zu nennen: Kinder sind besonders gefährdet, wenn es um Spielzeuge geht, die direkt mit dem Internet verbunden sind. Es ist noch nicht klar, was eine ständige Videoüberwachung an öffentlichen Orten auslösen wird, wenn man solche Daten in der Zukunft mit Gesichtserkennungstechnologie verknüpft. Andererseits birgt die KI aber auch ein immenses Potenzial, unsere Kinder vor Verbrechen zu schützen.

Innovative Verfahren ermöglichen es Forschern und Kinderschutzbeauftragten, bedrohliche Verhaltensmuster von Erwachsenen auf eine Art und Weise zu erkennen, wie dies bisher nicht möglich war. KI wird sich tiefgreifend auf unsere Kinder auswirken, ob wir das wollen oder nicht. Es ist wichtig zu verstehen, dass sich dieses Thema nicht in ein Schwarz-Weiss-Schema pressen lässt und dass es sowohl positive als auch negative Auswirkungen geben wird.

Wir müssen das Alter und die Erfahrung unserer Kinder Berücksichtigen, wenn wir versuchen die KI auf eine Weise zu erklären, die für sie auch nachvollziehbar ist. Wichtig dabei ist im Kopf zu behalten, dass die KI eine Kombination aus verschiedenen intelligenten Technologien ist (wie die Zutaten in einem Kuchen oder die Bausteine eines Baukastens), die zusammen ein Computerprogramm bilden. Dieses Programm kann menschliche Aufgaben wie das Erlernen von Fähigkeiten oder das Lösen von Problemen abnehmen und wird im Laufe der Zeit immer besser werden.

Das Wichtigste ist, dass wir alle, für uns und unsere Kinder die geeignete Definition finden und anschliessend versuchen diese mit den Erfahrungen und dem Erlebten unserer Kindern zu verbinden.

Mit Spielen und Apps lernen (Erklärbarkeit und Fairness)

Kinder bleiben bei der Sache und lernen am besten, wenn sie Spass an etwas haben. Deshalb bietet es sich an, ihnen Kenntnisse zu KI auf spielerische Art und Weise zu vermitteln. Diese Spiele müssen selber nicht KI verwenden. Sie müssen nur dazu dienen, das Verständnis des Kindes dafür zu erhöhen.

Im Internet gibt es bereits viele Apps und Spiele, die Kinder und Eltern dabei helfen herauszufinden wo man im Alltag bereits KI antreffen kann und wie man damit umgehen sollte. Dazu zählt auch zu verstehen, welche Auswirkungen die KI auf die Gesellschaft hat und wie Menschen aus verschiedenen sozioökonomischen Lebensumständen diese Technologie unterschiedlich wahrnehmen.

Grenzen setzen und die Kontrolle behalten (Sicherheit)

Es ist wichtig, das wir die digitalen Aktivitäten und Kontakte unserer Kinder sorgfältig überwachen. Der Psychologe Richard Freed, Autor von Wired Child: Reclaiming Childhood in a Digital Age 7, fordert Eltern auf, klare Verhaltensregeln aufzustellen.

Auch wenn Sie im Umgang mit modernen Technologien vielleicht unbeholfener sind als Ihre Kinder müssen Sie als Eltern den Ton angeben”, betont er. “Sie mögen von den Kenntnissen Ihres Kindes im Umgang mit digitalen Geräten beeindruckt sein, aber verwechseln Sie das nicht mit Selbstbeherrschung. Die Gehirne von Kindern sind noch nicht ausreichend entwickelt, um sich selbst die nötigen Grenzen zu setzen.

Eine strahlende Zukunft mit KI

Ein Aspekt, den KI und unsere Kinder gemeinsam haben, ist, dass sie sich beide noch in frühen Stadien ihrer Entwicklung befinden. Genau wie unsere Kinder heranwachsen und tagtäglich dazulernen, werden auch die Fähigkeiten von KI und ihre Rolle in unserem Alltag stetig zunehmen.

Zur Zeit ist es am Wichtigsten, dass Kinder lernen zu erkennen, wann sie mit KI interagieren, wie sie von verschiedenen KI-Technologien profitieren können und wie sie potenzielle Bedrohungen frühzeitig entschärfen können.

Mit unserer Hilfe, Betreuung und der Bereitschaft zum offenen Dialog werden unsere Kinder lernen, kritisch über KI nachzudenken und eine Ausdrucksweise dafür zu entwickeln, mit der sie sich wohl fühlen. Mit diesen Voraussetzungen werden sie in der Lage sein, das Beste aus all den Möglichkeiten zu machen, die KI ihnen in naher Zukunft bieten wird.

  1. ‘Alexa’ ist der Name von Amazons Sprachassistent, den man im Haushalt verwenden kann um andere Geräte zu bedienen. Mehr dazu können Sie diesem Wikipedia-Artikel entnehmen. 

  2. “Frozen”, oder auf Deutsch auch “Die Eiskönigin”, ist der Name eines bei Kindern beliebten Disney Films aus dem Jahr 2013. Mehr dazu können Sie diesem Wikipedia Artikel entnehmen. 

  3. Ein “Tablet”, wie zum Beispiel die Produkte von Apple oder Samsung, bezeichnet einen tragbaren, flachen Computer den man mit Touchscreen bedienen kann. Gerade Kinder können solche Tablets verwenden um Fernsehsendungen zu schauen oder Spiele (so genannte Apps) zu spielen. 

  4. “Navi” ist kurz und steht für Navigationssystem. Google Maps ist eines der meist verwendeten Apps um beim Autofahren dem besten Weg zu folgen. 

  5. Den Leitfaden der UNICEF können Sie auf Englisch unter diesem Link finden. 

  6. Basierend auf den UNICEF Richtlinien

  7. ins Deutsche übersetzt heisst der Titel ungefähr: Verdrahtetes Kind: Die Rückgewinnung der Kindheit in einem digitalen Zeitalter 

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